119 Mädchen und Buben der katholischen Kindertageseinrichtungen St. Franziskus, St. Pankratius, St. Elisabeth Unsere Liebe Frau, und einen Tag später in der Franz von Assisi Schule insgesamt 400 Kinder aus den Kindertageseinrichtungen St. Albert, Haunstetten, und St. Ulrich, St. Elisabeth und Zur göttlichen Vorsehung, Königsbrunn, waren zusammengekommen, um an dieser Trommelreise teilzunehmen. Die Kinder flüsterten mit, trommelten mal lauter, mal leise, rissen ihre Arme hoch und lauschten den kleinen Geschichten vom afrikanischen Dschungel und wie Kinder dort leben.
So sehr es den Kindern Spaß machte, so sehr unterschied sich der Anlass. Das Referat Kindertageseinrichtungen des Augsburger Diözesan-Caritasverbandes und Sabine Slawik, Diözesan-Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), hatten gemeinsam Misereor, die katholische Hilfsaktion, eingeladen, mit ihrer „Trommelreise“ für Kinder nach Augsburg zu kommen. Ziel war, so Michael Stahl von Misereor, Kindern in Deutschland nahezubringen, wie Kinder in Afrika leben. „Vielen von ihnen“, so erzählte er den Kindern, „geht es gar nicht gut. Sie hungern, sind traurig, weil sie keine Eltern haben und leben auf den Straße. Im Müll suchen sie nach etwas zum Essen.“ In Nairobi, der Hauptstadt Kenias, helfe Misereor zum Beispiel mit dem Haus „Rescue Dada“ für Straßenmädchen.
Die Kinder waren nicht unvorbereitet. Schon in ihren Kindertageseinrichtungen hatten sie sich Tage davor mit dem Thema auseinandergesetzt und Brot gebacken und es verkauft. Sie reihten sich damit ein in die Solibrot-Aktion von Misereor, die Slawik bereits 2008 ins Bistum Augsburg geholt hatte. Seit 2010 kamen so 80.000 Euro für das „Rescue Dada“ in Nairobi zusammen. Die Trommelreise in der Birkenau-Schule war aber die erste Aktion dieser Art mit Kindern im Bistum Augsburg.
„Wir wollten die Kinder mit allen Sinnen ansprechen und ihnen dadurch Afrika in ihren Herzen lebendig werden lassen, ein Afrika, das nicht nur schön, sondern auch ganz schlimme Not unter Kindern kennt“, sagt Mechtild Teuber. Der Trommelkünstler Markus Hoffmeister erzählte von Veronica, dem Straßenmädchen, das auch dank der Hilfe durch die Kinder mit ihrer Backaktion jetzt in Rescue Dada lebe. Er erzählte aber auch von Elefanten, Affen, Krokodilen, Nashörnern und Nilpferden, machte Tiergeräusche nach und so manch witzige pantomimische Bewegung. Für jedes Kind hatte Misereor eine Trommel mitgebracht. So trommelten die 119 Kinder, sprangen auf, sangen, klatschten mit ihren Händen und waren mit allen Sinnen dabei, als sie gemeinsam mit Hoffmeister ihren Wunsch für die armen Kinder „gib uns allen unser täglich Brot“ an Gott richteten.
Zur Solibrot-Aktion:
Das Bistum Augsburg nimmt dank des Engagements von 70–KDFB-Gruppen und 50 Bäckern, die die Aktion unterstützen, den 1. Platz bei dieser Hilfsaktion in ganz Deutschland ein. Bäcker verkaufen das von ihnen gebackene Brot mit einem Spendenanteil als Aufschlag. Dieser „Solidaritätszuschlag“ fließt dann eins zu eins in die Projekte von Misereor.