Amtsübergabe beim Landes-Caritasverband Bayern: Augsburger Dr. Magg übernimmt Amt des Landes-Caritasdirektors - Kirche und Politik unterstreichen Bedeutung der Caritas
München/Augsburg, 26.1.2024 (pca). Der Landes-Caritasverband Bayern ist der einzige Verband der Caritas bundesweit, der die Interessen des katholischen Wohlfahrtsverbandes auf Landesebene vertritt. Er vertritt und verhandelt die sozialpolitischen Anliegen der Caritas auf Augenhöhe mit der Bayerischen Staatsregierung, dem Bayerischen Bezirketag, Landkreistag und Städtetag, den der Krankenkassen und Pflegeversicherung. 12 Jahre lang hat Prälat Bernhard Piendl, Regensburger Diözesanpriester, den Verband geführt. Am Freitag nun erfolgte in München durch den Vorsitzenden der Bayerischen Bischofskonferenz und Münchner Diözesanbischof Kardinal Reinhard Marx die Amtsübergabe an Piendls Nachfolger, den Augsburger Domkapitular Dr. Andreas Magg, von 2011 - bis Ende 2023 Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V.
Welche herausragende Rolle in den 12 Jahren seiner Amtszeit Piendl für die Caritas in Bayern spielte, brachte die bayerische Staatsministerin für Soziales, Arbeit und Familie Ulrike Scharf auf den Punkt. "Prälat Piendl war in seiner Amtszeit eine feste menschliche Größe in Bayern, eine starke Stimme für die Schwachen, dabei verlässlich, kompetent und damit ein Glücksfall für die Caritas und die Freie Wohlfahrtspflege gewesen". Dr. Andreas Magg wolle, so seine Worte, wie sein Vorgänger ein gesprächsbereiter Partner im Ringen um tragfähige und gute Lösungen sein. Eins war ihm wichtig zu unterstreichen: "Sozialpolitik kann man nicht nach Kassenlage machen."
Direktor des Landes-Caritasverbandes zu sein ist ein besonderes und vielfältiges Amt. Das spiegelte sich in der Liste der Grußworte und Gäste aus den bayerischen Gesundheits- und Sozialministerien, vom Bayerischen Bezirketag und des Deutschen Caritasverbandes beim Festakt zur Amtsübergabe in der Jugendkirche München-Haidhausen wider. Prälat Piendl ist dabei, so mehrere Redner, auf eine "stets besonnene, aber auch gleichzeitig hartnäckige Art und Weise" (Dr. Sabine Weingärtner, Vorsitzende des Diakonischen Werkes Bayern) seinen Aufgaben nachgekommen. Der Präsident des Bayerischen Bezirketages, Franz Löffler, denkt gerne daran zurück, dass Piendl "nicht mit lautesten Worten unterwegs war, aber immer mit den besten Argumenten."
"Er ist kein Sozialromantiker", sagte Kardinal Marx. "Populistische Sprüche sind ihm zuwider. Er ist für eine sachliche Debatte für Differenzierung und differenzierte Argument", betonte Piendls zweiter Stellvertreter Diakon Michael Weißmann, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Regensburg e. V. Eva-Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, die wegen des Streiks der GDL mit dem Flixbus über Nacht aus Berlin nach München gereist war, dankte Piendl für "sein stets freundschaftliches Miteinander" und seine Überzeugung, "dass sich Strukturen um der Menschen willen den Erfordernissen der Zeit anpassen müssen." Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung überreichte sie Piendl den "Brotteller", die höchste Auszeichnung der Caritas in Deutschland.
Bezirketags-Präsident Löffler sieht in Piendl eine "große Persönlichkeit, die mit ihrem Wirken für die Stabilität unseres Landes Geschichte geschrieben hat. Mit seinem Wirken, seinem faszinierenden Detailwissen in sozialen Fragen (Löffler) hat sich Piendl auch im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention offensichtlich einen guten Namen geschaffen. Der Amtschef des Ministeriums, Dr. Winfried Brechmann, hatte sich in seiner Vorbereitung für sein Grußwort im Ministerium umgehört. Überall habe er gehört, "Prälat Piendl ist ein ganz toller Mensch. Es ist schade, dass er aufhört." Als Anerkennung und Ausdruck der Wertschätzung überreichte Dr. Brechmann Prälat Piendl die Bayerische Staatsmedaille für besondere Verdienste. "Sie waren uns in unserer Arbeit, besonders während der Corona-Pandemie, eine große Hilfe."
Kardinal Marx unterstrich im Festgottesdienst zur Amtsübergabe, wie sehr ihm die Caritas am Herzen liegt und nach seinen Worten, allen in der Kirche am Herzen liegen müsse. Die Evangelisierung der Menschen sei ein Miteinander mit der Caritas unerlässlich, denn Verkündigung für hilfe- und unterstützungsbedürftige Menschen gehören zusammen. "Ohne Schritt auf Arme, Kranke, Schwache, Verwundete zu gibt es keine Verkündigung."
Prälat Piendl, bewegt von den vielen guten Worten, fasste seinen Dienst in wenigen Worten zusammen: "Es geht letztendlich nur darum, auf den Einzelnen zu schauen und dass wir seinen Anliegen gerecht werden. Und das, war wir tun, muss handwerklich sauber gemacht werden", beschrieb er sein Selbstverständnis. Es sei ihm darauf angekommen, "dass das Gesamte zusammenwirkt. Denn dann wir alles gut."