"Novum in Augsburg" - Pflegeschüler*innen werden neue Perspektiven für ihren Beruf eröffnet
Augsburg, 19.10.2022 (pca). Das Staatstheater Augsburg und die Berufsfachschulen für Pflege des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e.V. haben am Mittwoch in Augsburg für beide Seiten ein Neuland betreten. Fortan werden sie miteinander kooperieren und wie es Staatsintendant André Bücker sagte, "den Alltag des Einen in den Alltag des Anderen hineinholt". Dazu unterzeichneten Stefanie Weber, die Schulleitung der Caritas-Berufsfachschulen, und André Bücker den Kooperationsvertrag.
Weber ist stolz auf diesen Vertrag. "Er ist ein Novum in Augsburg." "Das ist der erste Kooperation mit einer Berufsfachschule, die wir in Augsburg eingehen", bestätigte Bücker. Vorausgegangen waren viele Gespräche, die Lehrkräfte der Berufsfachschulen nicht ohne Hintergrund mit dem Staatstheater gesucht hatten.
Beide Partner verfolgen damit bestimmte Ziele. Das Staatstheater kann dadurch seinen Bildungsauftrag erfüllen "und den Schüler*innen Lebensorte eröffnen und Lebenswirklichkeiten nahebringen, die sie in ihrem Leben so nicht kennenlernen würden", sagte Imme Heiligendorff, die am Staatstheater als Theaterpädagogin für Kooperationen mit Schulen verantwortlich ist. Weber sieht in der Kooperation eine große Chance, neue Zugänge zur Allgemeinbildung und Lebensereignissen, die in Theaterstücken ihren Platz finden, zu vermitteln. "Was auf der Bühne geschieht, hat mit der Lebenswirklichkeit von Pflegekräften sehr oft zu tun."
Drei Workshops und einem Begleitprojekt will man gemeinsam gestalten. Im Workshop Körpersprache geht es um nonverbale Kommunikation. "Geschichten erfinden" hat der zweite Workshop als Arbeitstitel. Damit soll die Kreativität der Pflegeschüler*innen gefördert werden, die nicht ohne Bedeutung in der Pflege und Begleitung von pflegebedürftigen Menschen ist. Im Workshop "Shockheaded Peter" sind Krankheitsbilder und die damit verbundenen Verhaltensweisen wie z.B. eines ADHS-Kranken aufgezeigt und nachgespürt. Das Begleitprojekt "Nüchtern" setzt sich dann mit den Themen Sucht und Alkoholkrankheit auseinander.
Die inhaltliche gemeinsame Ausgestaltung der Kooperation begeistert den Staatsintendanten Bücker wie auch die Theaterpädagogin Heiligendorff. "Wir freuen uns, als ein außerschulischer Lernort die Ausbildung in den Berufsfachschulen für Pflege unterstützen und ergänzen zu können und dadurch vielleicht auch zu manch interessantem Perspektivwechsel zu ermöglichen."
Der Kooperationsvertrag hat sehr viel mit der Praxis in der Pflegeausbildung zu tun. Das zeigte sich darin, dass der Vertrag im Beisein von Praxisanleiterinnen aus verschiedenen Augsburger Altenheimen unterzeichnet wurde. Sie sind für die praktische Ausbildung der Pflegeschüler*innen in den Altenheimen verantwortlich.