Ein Kind, das von seiner Erzieherin in der Kindertagesstätte Wertschätzung und Aufmerksamkeit erfährt, wird sich leichter tun, seine eigenen Stärken zu entwickeln. Um Bindung und Herzensbildung geht es beim Modellversuch Pädagogische Qualitätsbegleitung in Kindertagesstätten (PQB), der jetzt mit einer Auftaktveranstaltung des Caritas-Verbandes für die Diözese Augsburg im Haus St. Ulrich, Augsburg, gestartet wurde. Die Pädagogin Simone Strobel, die vom Caritasverband für die Diözese Augsburg als Pädagogische Qualitätsbegleiterin (PQB) eingestellt wurde, stellte vor den Leiterinnen aus 13 am Modellversuch teilnehmenden Kindertageseinrichtungen aus Augsburg Stadt und Land, diese ergänzende Form der Qualitätssicherung vor.
Dieser Modellversuch ist ein Kooperationsprojekt und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert und gesteuert. Wissenschaftlich begleitet wird es vom Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in Bayern. Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BayBEP) dient als Grundlage und Ressource.
Die Idee: Simone Strobel wird in nächster Zeit in die am Modellversuch beteiligten Kindertageseinrichtungen gehen und die dort tätigen pädagogischen Teams in einem längeren Prozess fachlich begleiten und beraten. Das gemeinsame Hauptaugenmerk wird dabei auf der so genannten "Interaktionsqualität" liegen. Dabei wird es beispielsweise um Fragen gehen wie: Herrscht in der Einrichtung eine emotional unterstützende, wertschätzende Atmosphäre, die die Kinder zum Lernen anregt? Können sich die Kinder mit ihren jeweiligen Fähigkeiten aktiv einbringen und mitgestalten? Jede Einrichtung, so Simone Strobel, wird dabei ihre eigenen Themen einbringen und entwickeln. Diese intensive fachliche Unterstützung könne für die pädagogische Arbeit in der Einrichtung, und damit für alle Kinder und ihre Familien ein großer Gewinn sein, meinte Simone Strobel. Eine Chance sehe sie auch darin, dass die Teams auch die tatsächliche, aktuelle Situation vor Ort beschreiben können. "Ich ermutige Sie dazu, als Frauen aus der Praxis sachlich-kritische Rückmeldung an das IFP zu geben."
Von einer großen Chance dieses Modellversuchs, der in allen bayerischen Diözesen läuft, sprach auch Mechtild Teuber, Leiterin des Referats Kindertageseinrichtungen beim Caritasverband in der Diözese Augsburg: "Wir wollen, dass die Sensibilität für die Kinder in unseren Einrichtungen erhöht wird, dass sie hier Wertschätzung erfahren." Darüber hinaus sehe sie in dem Modellversuch auch eine Möglichkeit, den Beruf der Erzieherin aufzuwerten. Der Modellversuch endet im Dezember 2018.