Die Kirchenverwaltung St. Georg und Michael unter dem Vorsitz von Pfarrer Nikolaus Wurzer hat nun entschlossen, das Grundstück neben der Kuratiekirche St. Johannes Baptist dem Caritasverband auf Erbpacht zu überlassen. „Wir sind sehr froh über diese Entscheidung“, sagt nun Dr. Walter Semsch, der Geschäftsführer des Caritasverbandes. „Alle Beteiligten haben lange darüber diskutiert, ihre unterschiedlichen Standpunkte vorgetragen, auch ihre Bedenken und Sorgen. Dadurch ist eine gegenseitige Wertschätzung entstanden. Auf diesem Fundament können wir nun zügig voran schreiten.“
Vor etwa einem dreiviertel Jahr hatte Dr. Semsch das Projekt in einer öffentlichen Sammlung vorgestellt. Die Diskussionen damals führten anfänglich nicht zu einem klaren Entscheidungsbild. Davon ließ sich der Geschäftsführer nicht abschrecken. Immer wieder suchte er das Gespräch mit Pfarrer Wurzer, dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung. „Wir wollten eigentlich alle das Gleiche“, fasst Dr. Semsch die Gespräche zusammen. „Aber es ging ja um ein Projekt, das uns als Caritas wie auch die Pfarrgemeinde auf viele Jahre bindet.“ Er hat deshalb großes Verständnis für das lange Ringen.
Wenn alles klappt, wird es nun zügig weitergehen. Bereits im Herbst 2016 soll das Gebäude für insgesamt 60 Flüchtlinge bezugsfertig sein. Die Caritas will in Absprache mit der Stadt Augsburg vorwiegend Familien dort unterbringen und betreuen. Das Gebäude, das in Massivbauweise errichtet werden wird, soll nach derzeitigen Angaben rund 2,5 Millionen Euro kosten.
Wenn die Flüchtlinge einziehen, will die Caritas zusammen mit der Pfarrei sich um die Flüchtlinge kümmern. „Wir werden unsere professionellen Dienste bereitstellen. Aber wir wissen auch, dass die Integration nicht ganz ohne ehrenamtliche Hilfe erfolgreich sein kann.“ Auch deshalb sieht sich der Caritas-Geschäftsführer in der Pflicht, die Pfarrei ständig auf dem Laufenden zu halten und das gemeinsame Gespräch nicht abreißen zu lassen.
Mit der Stadt Augsburg wurde vereinbart, diese neue Unterkunft für zehn Jahre für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Danach ist an eine Umwidmung in soziale Wohnungen für einkommensschwache Familien gedacht.